Pakistan - Indien - Kalkutta (Indien) - Phuket (Thailand)


17.5.
Heute gehts nach Indien, vorbei an Pakistan. Der Flug von Dubai bis Ahmedabad, sechstgrößte Stadt in Indien, dauerte 7:38 h. Unser bisher längster Flug - auch mein längster in meinem Fliegerleben (Max).

Die Abfertigung in Dubai ist erstklassig bei vernünftigen Preisen. Wir fliegen entlang des Persischen Golfes durch den Luftraum Iran, Pakistan nach Indien. Trotz politischer Querelen gibt es keine Schwierigkeiten für den Durchflug.

Aber: Kurz nach dem Start fällt unsere Headinganzeige (Kompass) aus. Wir müssen viel mit der Hand steuern und erst vor der Landung erschein die Anzeige wieder.

Ahmedabad: freundliche Begrüßung durch Mitglieder des Aeroklubs. Ein Herr, den wir anfangs für einen Handlings-Agenten halten, entpuppt sich als Zollkontrolleur. Unser Flugzeug wird versiegelt, anschliessend werden 1 Stunde lang Formulare ausgefüllt. Die Abfertigung am nächsten Tag……. ein ganzes Buch könnte man darüber schreiben.

The customs clearance in Dubai is great and not expensive at all. We fly alongside the Persian Gulf through the airspaces of Iran, Pakistan to India. Despite the political conflicts in those countries we’re not confronted with any problems concerning our flight.

But: Shortly after our departure our heading breaks down. Therefore we have to navigate most of the time by ourselves and just before the landing the display works again.

Ahmedabad: We receive a warm welcome from the members of the Aeroclub. One man, who appears to be the handlings agent, turns out to be the customs officer. Our plane gets sealed and we have to fill in several forms for about an hour. The custom clearance the next day…. You could fill pages about it.

18.5.
Ahmedabad (08:42) - Nagpur (11:39), Flugzeit 02:57 h

Die Abfertigung bringt uns eine Verzögerung von 2 Stunden.
Das Tanken ist abenteuerlich. Marc bietet alle Verhandlungskünste auf. Dann bekommen wir von Oel- India die Freigabe für unser Avgas. Alle fassen an und selbst Milchkannen (sehr sauber!!) müssen wir einsetzen. Entspannt steigen wir ein. Die Clubmitglieder reichen uns indischen Tee und Kekse in das Cockpit. Eine sehr nette Geste..... Dann erfahren wir, dass unsere Freigabe aufgehoben ist. Wieder könnte man ein Buch schreiben.

Wir müssen auf den Tower. Zwei Dollar sind für eine Neue Freigabe zu zahlen.
Wir bekommen die Startfreigabe für die Startbahn 15, obwohl wir dabei 9 Knoten Rückenwind haben. Wir schauen uns an mit Fragezeichen im Gesicht und beschließen, zu starten. Die Startbahn ist 2500 m lang und wir haben 180 PS. Schnell weg, bevor noch jemanden einen Grund für die Aufhebung der Freigabe einfällt.

Nach knapp drei Stunden landen wir ohne Probleme in Nagpur. Hier wartet bereits seit Stunden der Service des Hotels, um uns ab zu holen.

Ahmedabad (08:42 am) - Nagpur (11:39 am); flight time: 02:57 h

The custom clearance takes two hours. The refuel is adventurous. Marc has to be as diplomatic as possible. Finally we get the clearance from Oel-India for our Avgas. Everyone takes part in refueling the plane and we even have to use milk cans. Relaxed we get in the plane. The club members accommodate us with Indian tea and biscuits. A nice gesture.
Then we are informed that our clearance was cancelled. Again you could fill pages about it.

We have to visit the tower and pay two dollars for a new clearance. We finally get the clearance for runway 15 although there are 9 knots of tailwind. Nevertheless we decide to take off or the clearance would again be cancelled.

After about three hours we arrive in Nagpur. The staff of the hotel was waiting four hours for us here to pick us up.

19.5.
Start In Nagpur (04:54) Landung Kalkutta (08:52), Flugzeit 03:54 h

Schönes Wetter, aber dunstig. Videoaufnahmen lohnen nicht. Kurz vor Kalkutta müssen wir noch in die Wolken. Zum Glück nur wenige Turbulenzen.
Nach der Landung werden wir vom Flugplatzpersonal freundlich empfangen und man hilft uns, das Flugzeug gut zu verankern, denn es gibt eine Sturmwarnung für die Nacht. Dann schauen wir noch unter die Cowling, tanken für den nächsten langen Weg und werden vom Flugplatzleiter im Follow-Me-Car mit zum Terminal für Inlandsflüge mitgenommen. Das hat ungeahnte Folgen.

Take off in Nagpur (4:54 am) - Arrival in Calcutta (8:52 am); flight time 03:54 h

Nice weather, just a bit misty. Just before we arrive in Calcutta we have to fly through the clouds, but fortunately we don’t have much turbulence. After our arrival we get welcomed by the airport staff and they assist us by securing our plane because heavy storms are forecasted. Then we take a look under the cowling, refuel for the next long flight and are finally brought to the terminal for national flights, which causes unexpected problems…


20.5.
Stadtrundfahrt in Kalkutta.
Sight-seeing tour in Calcutta.


Am Nachmittag wollen wir vorsorglich am Flugplatz einige Abflugformalitäten für den nächsten Tag organisieren. Es kam wie es kommen musste nach unseren Erfahrungen aus Ahmedabad und Nagpur. Man bezichtigt uns einer Straftat, weil wir nicht durch die Passkontrolle gegangen sind. Wir waren auf einem Inlandsflug und wurden vom Flugplatzleiter zur Inlandabfertigung gefahren. Wir haben uns nichts dabei gedacht. Ende vom Lied: wir sollen uns am nächsten Tag einen Termin beim obersten Chef der Einreisebehörde holen.
Mit dieser Nachricht fahren wir ins Hotel und haben den Weiterflug am Folgetag abgeschrieben.

In the afternoon we want to check our departure formalities at the airport. And it happened as it was bound to happen and as we know it from Ahmedabad and Nagpur. We were accused of not have been through the passport control.
Finally we had to arrange a meeting with the head of the immigration service.
Therefore we could cancel our departure for the next day.

21.5.
07:00 Uhr am Flugplatz. Um 09:00 Uhr wollen wir los.
Man kann das hier nicht schreiben was sich da alles abgespielt hat. Captain Ashoud, einem Spezialkontakt unserer Dortmunder, und dem unbedingten Willen von Marc haben wir es zu verdanken, dass wir dann um 12:10 Uhr lokale Zeit abheben können. Viel zu spät!

Für uns bedeutete dies, dass wir auf dem Weg nach Phuket, in den letzten beiden Stunden in der Nacht fliegen werden.
Wir beraten: wir haben Rückenwind zu erwarten, mindestens 3 Stunden Kraftstoffreserve, unterwegs die Inselgruppe der Andamanen mit einem Flugplatz. Wettervorhersage: gute Sicht, kein Sturm aber mit 30 % Wahrscheinlichkeit lokaler Gewitter. Das Risiko ist vertretbar.

Nach 40 Minuten gibt es keine Funkverbindung mehr, dann noch über Relais eines höher fliegenden Verkehrsflugzeuges die Aufforderung, uns auf Kurzwelle zu melden. Im Flugplan war von uns keine solche Möglichkeit eingetragen worden. Eine letzte Bezeugung der Übersichtslosigkeit der zuständigen indischen Behörden.

08:20 Stunden, davon 90% (gleich 1000 SM oder 1800 km) ueber Wasser, liegen vor uns.
Regelmäßig kontrollieren wir die Triebwerksparameter und sprechen über das richtige Abmagern des Kraftstoffgemisches.
Bei der Gelegenheit erzähle ich Marc von einigen Erfahrungen, wie ich Sie erlebt habe. Meine Vorgesetzten sprachen oft davon, dass Regeln, Vorschriften und Festlegungen in der Fliegerei oft mit Blut geschrieben wurden.

Die Zeit vergeht wie im Fluge:-). Die sehr gut geformten Sitze lassen die Enge im Cockpit erträglich sein.
Dann, als in unserem rechten Tank nur noch 5 Gallonen angezeigt werden, setzen wir unser Tanksystem ein und pumpen aus unserem Zusatztank wieder 6 Gallonen in den rechten Tank. So verfahren wir weiter bis der Zusatztank leer ist. Dann haben wir immer noch die linke Tragflaeche.

Wir haben viel Zeit, essen und trinken ab und zu - vorzugsweise Studentenfutter und vakuumverpackte Salamis.
Wir müssen immer noch damit leben, dass das Garmin 1000 zeitweilig keinen Kurs anzeigt. Beim Umfliegen eines Gewitters fällt die Anzeige wieder aus.

Auf dem ganzen Weg sehen wir kein Schiff, jedoch in gewissen Abständen braune Steifen im Wasser. Dann kommt die Nacht. Ein schöner Sonnenuntergang... Wenig später schon in Küstennähe ein merkwürdiges Leuchten an einer Wolke. Marc fragt „Wetterleuchten? Gewitter?“  Der Mond ist es. Er steht ganz tief am Horizont und beleuchtet eine Wolke von unten.


Nach 07:42 Stunden landen wir in Phuket. Unser bisher längstes Leg. Wir werden vom Service freundlich empfangen und man liest uns buchstäblich jeden Wunsch von den Augen ab.Was für ein Unterschied zu Indien.
Jetzt fällt alles von uns ab: der Stress mit den indischen Behörden, die Hitze und die Anspannung des Fluges.

07:00 am at the airport. We want to leave at 9 o’clock.
You can’t imagine what happened here. Because of Captain Ashoud, a special contact of our friends from Dortmund, and the will of Marc we can be lucky, that we got the clearance to take off at 12:10 pm local time. Way too late!

That means for us, that we’ll have to fly the last hours to Phuket through the night.
Marc and I discuss the flight: We can expect tailwind, at least three hours of fuel-reserve and the Andaman islands with an airport on our way. Weather forecast:
Good sight, no heavy winds but 30% probability of local thunderstorms. We can live with that risk.

After 40 minutes we don’t have radio contact anymore, then with relais we get the order of an airplane above to answer on short wave. No one told us about that possibility which again shows how the Indian agencies seem to loose track about everything.

08:20 h, of which 90% (1800 km) flying over water lie ahead of us. Continually we check the engine parameter and the correct leaning of the fuel. During the flight I talk with Marc about my experiences and that all rules and directions have a history which mostly includes death.

Time flies. The very comfortable seats make the flight bearable. When our right tank shows us, that we have just 5 gallons of fuel remaining, we use our special tank system and refuel it up to 11 gallons. We keep doing that over the whole flight until our extra tank is empty but we still have the left wing full.

We have much time, eat and drink every now and then - trail mixes and sausages most of the time. Additionally the Garmin 1000 shows no route at some times and when we pass a thunderstorm it breaks down again.

We don’t see single ship on our way and then at nightfall we have a beautiful sunset. A few minutes later we notice a weird flash of light in the clouds.Thunderstorm? Sheet lightening?
But it’s just the moon, which lights up a cloud from below.

After 07:42 hours we arrive in Phuket, our longest flight until now. We are again warmly welcomed and all our wishes we anticipated. What a great difference to India.
Now we have time to relax and forget about the problems in India, the heat and the stress of the flight.